Die Ukraine soll schon bald F-16 Kampfjets erhalten, die ihr einen erheblichen Vorteil bei der Luftabwehr und im Kampf gegen russische Truppen geben könnten. Einige Piloten haben bereits Trainings in Dänemark und den USA hinter sich, die ersten Jets sollen bald ausgeliefert werden. Doch steht Kiew vor einem Problem. Denn die westlichen Verbündeten haben zwar 60 Flugzeuge zugesagt. Aber bislang sind nur zwischen 15 und 20 Piloten ausgebildet. Und das liegt offenbar an den USA. Wie die “Kyivpost” und die “Politico” berichten, sind die USA nicht in der Lage, mehr ukrainische Piloten auszubilden. Es gebe insgesamt 30 Kandidaten, doch das Ausbildungszentrum im amerikanischen Tuscon sei an der Grenze seiner Möglichkeiten angelangt, heißt es.
“Dutzende” von Piloten aus verschiedenen Ländern absolvierten in den USA und in Europa eine Grundausbildung und ein F-16-Training, sagte Pentagon-Sprecher Major Charlie Dietz gegenüber “Politico”, lehnte aber ab, eine genaue Zahl zu bestätigen.
Trainingszentrum hat keine freien Plätze mehr
Bis zum Jahresende sollen 20 ukrainische F-16-Piloten einsatzbereit sein – halb so viele wie notwendig, um eine Staffel von 40 Jets zu bestücken, teilte ein ehemaliges Mitglied des Pentagon “Politico” mit. Die Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit der Nationalgarde von Arizona, Major Erin Hannigan, sagte der Zeitung, dass das 162. Geschwader jährlich 30 ausländische Piloten ausbildet. Gefragt, ob diese Zahl erhöht werden könne, sagte sie, dass dies nicht möglich sei. Die Frage stellt sich nun, ob die USA bei der Zusage von Ausbildungskapazitäten wussten, wie viele Piloten sie tatsächlich trainieren können.
Fehlende Ausbildungsplätze Grund für Frankreich-Initiative?
Hinzu kommt, dass offenbar auch Dänemark und Rumänien nicht weitere Piloten in ihr Programm aufnehmen können, berichtet “Politico”. Die Ausbildungsstätte in Dänemark soll ohnehin im kommenden Jahr geschlossen werden, da die dänische Luftwaffe auf F-35-Jets umrüstet. “Kyivpost”-Autor Jeffrey Fischer vermutet, dass die Unterbesetzung ein Grund für einen Deal mit Frankreich gewesen sei. Präsident Emmanuel Macron hatte der Ukraine Mirage-2000-Jets und eine Ausbildung der Piloten und des Wartungspersonals in sechs Monaten in Aussicht gestellt.
Die Lieferung und der Einsatz der F-16-Kampfflugzeuge lässt damit weiter auf sich warten. Die Biden-Regierung hatte sich gegenüber Lieferungen sehr zögerlich verhalten, erlaubte im Mai 2023 erstmals anderen Ländern, ihre Jets zur Verfügung zu stellen. Dänemark, Norwegen und die Niederlande wollen 60 Flugzeuge noch diesen Sommer in die Ukraine schicken.
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