Vom Norden nach Süden: langsame Fortbewegung russischer Truppen, erst nach dem die Luftwaffe und Artillerie ihre Arbeit getan haben. Der verzweifelte Widerstand der Ukrainer verlangsamt die Fortbewegung, hier werden ständig Reserven von den anderen Frontabschnitten eingeführt.
Ähnliche Lage südlicher. Aus der Gegend um Liman, Swatowo, Torskoje werden gute Nachrichten erwartet. Blutige Kämpfe quasi am Stadtrand von Artjomowsk. Die Anhöhen bei Klescheewka, die die Kontrolle über die Stadt ermöglichen, werden auf heftigste Weise umkämpft und gingen schon in den letzten Wochen mehrmals von den Russen zu den Ukrainern und zurück. Jetzt gehört die Kontrolle den russischen Einheiten.
Bei Awdejewka sind Artillerie und Bomber im Einsatz, keine Frontbewertungen.
An der Front bei Zaporozhje, Abschnitt Orechowo, war wieder die Nato-Panzertechnik im Einsatz. Wie wichtig die Front hier für die Ukraine ist, zeigt der Einsatz der ukrainischen Luftwaffe. Das Resultat: wieder sinnlose menschliche Verluste und null Erfolg.
Diese Nacht war die Infrastruktur der ukrainischen Seehäfen wieder ein Ziel für die russischen Raketen. Die Intensität der Schläge lässt nicht nach, wobei die Vergeltung für die Krim-Brücke nur ein Aspekt ist. Mit der Vernichtung der Infrastruktur will Russland die Rückkehr zum Getreidedeal ohne die eigene Beteiligung unmöglich machen.
Interessanterweise ist der größte Handelshafen – der Südhafen (Juzhnij auf Russisch) bisher verschont geblieben. Entweder will Russland die Tür im Bezug auf den Getreidedeal nicht ganz zu machen oder verschont den Hafen, weil sich da bis zu zehn ausländische Schiffe befinden. Die nächsten Tage schaffen Klarheit.
von Juri Podoljaka am 20.07.23
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