In Deutschland geht man gerne »spazieren«: Massiver Zuwachs bei montäglichen Demonstrationen
Am vorweihnachtlichen Abend des 20. Dezember fanden deutschlandweit – vorsichtig geschätzt – etwa 800 »Spaziergänge« im Protest gegen die sogenannten »Corona-Maßnahmen« statt. Einige Städte wie zum Beispiel Karlsruhe hatten vorab per Allgemeinverfügung das unangemeldete »Spazierengehen« doch tatsächlich verboten. Orientiert man sich an den von »Montag für Demokratie« und anderen Initiativen bereitgestellten Terminlisten, mindestens 884, tendenziell sicher mehr. Schwerpunkte bilden Baden-Württemberg (136), Sachsen (125), Bayern (113), Niedersachsen (108), Nordrheinwestfalen (91). Kleine Bundesländer wie Rheinland-Pfalz weisen mit rund 65 ähnlich viele gemeldete »Montagsspaziergänge« vor wie etwa Hessen. Die eher dünn besiedelten Länder Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen stehen mit 28, 17, 36, 36 und 44 vorab angekündigten »Spaziergängen« da. Aus Berlin, Bremen und Hamburg liegen momentan noch keine verwertbaren Berichte vor. In Berlin wurden vorab etwa 18 »Montagsspaziergänge« angekündigt, in Hamburg an die sechs, aus Bremen liegen uns momentan keine Informationen vor. Diese Zahlen bieten selbstverständlich nur eine grobe Orientierung und sind mit Sicherheit unvollständig.
Ersten Meldungen aus Baden-Württemberg zufolge, die wohl durchaus verallgemeinerbar sind, ist seit drei Wochen ein massiver Zulauf zu verzeichnen. Aus mehreren Städten wie etwa Backnang, Murrhardt, Pforzheim oder Heidenheim wird mindestens von einer wöchentlichen Verdopplung berichtet, wobei aus Backnang von Teilnehmern Zahlen zwischen 500 und 1000 »Spaziergängern« kolportiert werden, wobei letzteres eine Verfünffachung gegenüber der Vorwoche bedeuten würde. Ob im ostthüringischen Altenburg, dem schon erwähnten badischen Pforzheim und Mannheim oder dem fränkischen Bamberg wie dem bayrischen Landshut, dem brandenburgischen Königs Wusterhausen und Eberswalde, dem hessischen Bad Nauheim bis nach Halle an der Saale in Sachsen-Anhalt – es sind vor allem die größeren Provinzstädte, die mit Teilnehmern ab 500 aufwärts auffallen, wie zum Beispiel auch Eisenach im Schatten der Wartburg. Nicht zu vergessen Bochum, wo zwischen 1000 und 2000 Bürger auf der Straße gewesen sein sollen oder Potsdam mit rund 1000, während es laut Augenzeugenberichten in Düsseldorf vielleicht nur an die 300 Personen gewesen sein sollen. Videoaufnahmen aus Cottbus, Rostock, Münster oder Schwerin lassen auf eine hohe Beteiligung an den »Montagsspaziergängen« schließen. Ganz zu schweigen von Gera, wo zwischen 1500 bis 2000 Menschen unterwegs waren, was gegenüber der Vorwoche mit 50 Teilnehmern mindestens eine Verdreißigfachung darstellt. Zuletzt sei aus Zeitz berichtet, wo ein Anstieg von knapp hundert Teilnehmern auf an die 1400 konstatiert wurde.
Dies sind nur einige wenige Beispiele, die trotz der nur ganz grob schätzbaren Teilnehmerzahlen eines klar machen. Die Welle der »Montagsspaziergänge« wächst weiter in raschem Ausmaß an. Abschließend gilt es noch zu erwähnen, dass die Polizei sich weitgehend friedlich verhalten haben soll, über gröberes Fehlverhalten erreichten die Nachrichtenredaktion der MagMa bisher keine Meldungen. Nur aus Erfurt wird berichtet, dass die Polizei geschickt agierte, um die Bürger am gemeinsamen Luftschnappen zu hindern.
Nachtrag: Beim Durchbrechen einer Polizeisperre in Magdeburg kam es anscheinend zu einigen Handgreiflichkeiten.
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