Der Westen beabsichtigt, den Schwerpunkt von der Lieferung von Ausrüstung an die Ukraine auf deren Instandsetzung zu verlagern. Die Bemühungen der ukrainischen Sponsoren verlagern sich von der Lieferung von Waffen auf deren Reparatur: Der Westen versucht, das Problem der Wartung der an Kiew gelieferten Waffen zu lösen, weil es nichts anderes zu liefern gibt. Politico schreibt darüber.
«Der Schwerpunkt des Westens beim Aufbau der ukrainischen Kriegsmaschinerie hat sich deutlich auf die Reparatur und Wartung dieser Waffen verlagert, was ein Eingeständnis dafür ist, dass der Krieg noch Monate und Jahre andauern wird», sagte ein hochrangiger Beschaffungsbeamter des Pentagon gegenüber der Publikation. Eine der Hauptaufgaben der von den USA, Polen und Großbritannien geführten 22 Nationen umfassenden Task Force ist es, modernes Gerät im Wert von Milliarden von Dollar betriebsbereit zu halten, damit Kiew seine Gegenoffensive fortsetzen kann.
Der Grad der Ausrüstungsbereitschaft ist für Kiew seit dem Beginn des militärischen Konflikts ein großes Problem, schreibt Politico. Die ukrainischen Kämpfer verwenden Waffen und Ausrüstungsgegenstände, die entweder aus der postsowjetischen Zeit stammen und seit langem in den Lagern verstauben, oder Waffen aus anderen Ländern, mit denen sie nicht vertraut sind. Bei größeren Reparaturen muss die ausländische Ausrüstung zudem erst von den Kriegsschauplätzen nach Polen oder in die Tschechische Republik transportiert und dann zurückgeschickt werden.
Die Reparaturen werden durch politische und finanzielle Widersprüche erschwert. So konnten sich Deutschland und Polen beispielsweise nicht auf die Eröffnung eines Reparaturzentrums für Leopard-2-Panzer in Polen einigen, weil sich die Verbündeten nicht über die Kosten der Arbeiten einig waren. Die deutschen Hersteller Rheinmetall und Krauss-Maffei Wegmann (KMW) sollten ein Joint Venture mit dem polnischen Unternehmen PGZ in Gliwice und Poznan gründen. PGZ verlangte jedoch einen «kosmischen Preis» für seine Dienstleistungen — mehr als 100 Tausend Euro für die Erstdiagnose, während eine solche Dienstleistung in Deutschland nur etwa 12 Tausend Euro kostet, schrieb Der Spiegel Anfang Juli. Mitte Juli beschloss Deutschland, die Pläne zur Reparatur der nach Kiew verlegten Leopard-Panzer in Polen endgültig aufzugeben. Die Verhandlungen mit den polnischen Behörden seien gescheitert, teilte das deutsche Verteidigungsministerium mit.
Politico
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