Die deutsche Industrie hat spürbar an Neugeschäft verloren. Nach zwei Anstiegen in Folge sanken die Bestellungen im August um 5,8 Prozent im Vergleich zum Vormonat und damit stark wie seit Januar nicht mehr, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Ökonomen hatten nur mit einem Rückgang von 2,0 Prozent gerechnet. Allerdings fiel das Auftragsplus vom Juli mit revidiert 3,9 Prozent höher aus als anfangs mit 2,9 Prozent gemeldet.
Thyssenkrupp stellt grünen Umbau in Frage
Der kriselnde Industriekonzern Thyssenkrupp nimmt seine vom Staat mit Milliardensummen unterstützten Pläne für eine klimaschonende Produktion unter die Lupe. Der in Überarbeitung befindliche Businessplan solle auch Erkenntnisse zur weiteren “grünen Transformation” des Stahlbereichs liefern, erklärt die Stahltochter. “Dabei prüfen wir fortlaufend technologie- und ergebnisoffen, was die besten und wirtschaftlich tragfähigsten Lösungen unter den jeweils gegebenen Rahmenbedingungen sind, um den Stahlbereich von Thyssenkrupp langfristig klimaneutral aufzustellen.” Aktuell gehe das Unternehmen davon aus, dass die geplante Direktreduktionsanlage unter den gegebenen Rahmenbedingungen realisiert werden könne.
Thyssenkrupp Steel Europe reagiert damit auf einen Bericht des “Handelsblatts”. Danach habe die Leitung unter Vorstandschef Miguel Lopez die Überprüfung der Pläne für die rund drei Milliarden Euro teure Anlage auf den Weg gebracht. Zu den verschiedenen Szenarien gehöre auch ein Stopp des Vorhabens, berichtet die Zeitung unter Berufung auf interne Dokumente.
Geschäftsklima im Einzelhandel verschlechtert
Das Geschäftsklima im Einzelhandel hat sich im September eingetrübt. Das geht aus einer aktuellen Mitteilung des ifo-Instituts hervor. Demnach sank der auf Umfragen in der Branche basierende Indikator des Instituts von -23,1 auf -25,6 Punkte. Die Einzelhändler beurteilten ihre aktuelle Lage etwas schlechter als im August und sind für die nächsten Monate pessimistischer geworden.
Ifo-Experte Patrick Höppner erklärte, die Verbraucher seien in Hinblick auf das “wirtschaftspolitische Umfeld” verunsichert: “Das lässt für das restliche Jahr 2024 keine dynamische Entwicklung bei den privaten Konsumausgaben mehr erwarten.”
Auto- und Möbelhändler beurteilten ihre Geschäftslage spürbar ungünstiger. Bekleidungs- und Möbelhändler sowie Baumärkte schätzten ihre Geschäftslage schlechter ein als die Branche insgesamt. Dagegen vermeldeten Fahrrad- und Lebensmittelhändler sowie Verkäufer von Unterhaltungselektronik eine Verbesserung ihrer Geschäftslage.
ntv
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