kommentiert Syrskyj am Sonntag auf Telegram. „Derzeit halten in den Grenzgebieten entlang der Staatsgrenze zur Russischen Föderation die Kämpfe an.“ Dann fügte er hinzu: „Die Situation ist schwierig, aber die Verteidigungskräfte der Ukraine tun alles, um Verteidigungslinien und -positionen zu halten“. Zugleich räumte er ein, dass die russischen Angreifer an einigen Abschnitten „Teilerfolge“ erzielt hätten.
Angesichts der Gefahrenlage mussten in der ostukrainischen Millionenstadt Charkiw in den vergangenen Tagen bereits rund 4000 Menschen ihre Häuser verlassen und an sicherere Orte gebracht werden, wie Gouverneur Oleh Synjehubow schrieb. Viele von ihnen könnten bei Freunden und Verwandten untergekommen, für andere würden Unterkünfte bereitgestellt.
„Russische Truppen hatten in der Nacht zum Freitag übereinstimmenden Berichten zufolge im Grenzgebiet zur ukrainischen Millionenstadt Charkiw eine Offensive gestartet. Laut russischem Verteidigungsministerium wurden dabei mehrere ukrainische Grenzdörfer bei der Stadt Wowtschansk besetzt. Am Sonntag meldete Moskau die Einnahme von vier weiteren Ortschaften.
Ukrainische und russische Militärbeobachter wie auch ausländische Experten gingen aber davon aus, dass der Vorstoß noch nicht auf die Stadt Charkiw ziele. Das Institut für Kriegsstudien ISW in den USA sprach von „begrenzten operativen Zielen“. Die Angriffe sollten die ukrainischen Kräfte von der Grenze abdrängen; durch das Vorrücken solle Charkiw wieder in die Reichweite russischer Rohrartillerie kommen.
Strategisches Ziel sei, die Ukrainer zu zwingen, Soldaten und Material von anderen bedrängten Abschnitten der Front im Osten abzuziehen. Der begrenzte Einsatz lege nicht nahe, „dass russische Kräfte in großem Maßstab eine Offensivoperation durchführen, um Charkiw einzuschließen, einzukreisen oder zu erobern“, schrieb das ISW. Gleich zu Beginn des Angriffskriegs im Frühjahr 2022 waren russische Truppen nach Charkiw eingedrungen, konnten aber abgewehrt werden.
Am Sonntag meldete Russland weitere ukrainische Angriffen auf die russische Oblast Belgorod. Nach Angaben des Gouverneurs Wjatscheslaw Gladkow wurden dabei am Wochenende ein Mensch getötet und 29 weitere verletzt. Die Region und die gleichnamige Stadt Belgorod seien massiv beschossen worden, teilt Gladkow am späten Samstagabend mit.
Erst am Freitag hatten die USA ein weiteres Hilfspaket im Umfang von rund 400 Millionen US-Dollar (rund 371 Millionen Euro) geschnürt. Es beinhaltet unter anderem Munition für das Luftabwehrsystem Patriot, weitere Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars mit Munition sowie Stinger-Flugabwehrraketen und Artilleriemunition mit den Kalibern 155 und 105 Millimeter. Vor allem der Mangel an Artilleriemunition hat in den vergangenen Monaten dazu geführt, dass ukrainische Truppen Stellungen im Osten des Landes aufgeben und sich zurückziehen mussten.
Die welt
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