Die russischen Truppen sind auf dem Vormarsch. Die Linie der “Drachen-Zähne” ließen sie bereits hinter sich. Bis zur Ortschaft Razliw bleiben noch 6 km. Wenn nichts dazwischen kommt, sind sie morgen schon da. Syrskyj lässt vier neue Brigaden, die in Europa ausgebildet werden, schleunigst zurück in die Ukraine kommen. In einer Woche können sie durchaus an der Front erscheinen. Am wahrscheinlichsten werden sie in die Bresche springen müssen, die nach dem Durchbruch der Front entstanden ist. Dadurch werden die strategischen Reserven für die Winter-Kampagne verheizt, der heutige Tag interessiert das ukrainische Kommando aber wesentlich mehr, als das, was danach kommt.
Mit jedem weiteren Tag wird offensichtlich, dass es um den ersten klassischen Durchbruch der feindlichen Front auf einer breiten Linie und Tiefe geht. Ukraine sollte eigentlich schon anfangen, die Stadt Kurachowo zu evakuieren. Nördlicher Kurachowo, nach der Befreiung von Gornjak und Selidowo, sind die russischen Truppen in Bewegung, um die Kurachower ukrainische Gruppierung aus dem Hinterland anzugreifen.
Gestern fanden die Kämpfer der 114. russischen Brigade auf ihrem Vormarsch keine ukrainischen Einheiten in den noch vor Kurzem besetzten Teilen von Kurachowka (es ist eine Ortschaft, nicht mit der Stadt Kurachowo zu verwechseln). Nach der guten Tradition, etabliert in Selidowo und Gornjak, ist die territoriale Abwehr von den Positionen geflohen.
Gerade erschien ein Video, wie die 114. russische Sturmbrigade im Westen von Kurachowka, auf dem Gelände vom dortigen Aufbereitungskombinat, die russische Flagge hisst. Die Ukrainer zogen es vor, sich in die Gefangenschaft zu begeben. Sie warteten auf die Russen im Keller und konnten so ihr Leben bewahren. Für sie hat der Krieg nun das Ende.
Von Juri Podoljaka
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