Unter Berufung auf Quellen in der US-Regierung berichtet die “New York Times”, dass die Stimmung in der ukrainischen Führung immer pessimistischer wird. Als Ursache werden die militärischen Erfolge Russlands und der ungewisse Ausgang der US-Präsidentenwahl genannt.
Die Stimmung in der ukrainischen Chefetage trübt sich offenbar immer mehr. Wie die New York Times feststellt, erfüllen die Erfolge der russischen Streitkräfte an der Kontaktlinie und die Ungewissheit über die weitere Unterstützung durch die USA nach der Präsidentenwahl am 5. November das Land mit Pessimismus. Das Blatt beruft sich auf US-amerikanische Militär- und Aufklärungskreise.
Wie die Quellen der Zeitung behaupten, habe der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij bei einer Beratung in der vergangenen Woche “erschöpft und gestresst” ausgesehen. Er sei wegen der Rückschläge, die seine Truppen auf dem Schlachtfeld erleiden, und wegen der US-Präsidentenwahl besorgt gewesen, heißt es. Nach Angaben der NYT macht sich nicht nur die ukrainische Staatsführung Sorgen. Angesichts der aktuellen Situation an der Front war der Pessimismus zuletzt auch unter US-Beamten zu spüren. Das Blatt bemerkt zudem, dass die Moral der ukrainischen Streitkräfte wegen des Mangels an Personal und Munition und des Vormarsches der russischen Truppen nachgelassen hat.
Das Pentagon geht davon aus, dass die Ukraine genug Soldaten hat, um noch sechs bis zwölf Monate weiterkämpfen zu können. Danach werde das Land mit einer schweren Knappheit an Personal konfrontiert sein, so ein US-Beamter. US-Militärs gestehen ein, dass die russischen Einheiten auf dem Vormarsch seien und zweifeln an der Fähigkeit der Ukraine, diese Offensive aufzuhalten.
Das Blatt zitiert zudem einen ukrainischen Kommandeur, der an der Kontaktlinie im russischen Gebiet Kursk im Einsatz ist. Er bezeichnete die Situation als “angespannt”, da das ukrainische Militär die Anfang August eingenommenen Stellungen kontinuierlich verliere, während Russland einen Vorteil bei dem verfügbaren Personal und der Artillerie habe.
New York Times
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