Seit Wochen ringen VW und Betriebsrat um mögliche Werkschließungen und Entlassungen. Jetzt liegen laut Betriebsrat konkrete Pläne auf dem Tisch. Die Mitarbeiter sind entsetzt. Der kriselnde Autobauer Volkswagen will nach Angaben des Gesamtbetriebsrats mindestens drei Werke in Deutschland schließen sowie zehntausende Jobs abbauen. Die verbleibenden Mitarbeiter müssten mit Gehaltseinbußen von bis zu 18 Prozent rechnen, warnte der Betriebsrat am Montag. Scharfe Kritik an den Plänen kam von der Gewerkschaft IG Metall, während sich die VW-Konzernspitze nicht konkret äußerte. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) forderte, „Arbeitsplätze zu erhalten und zu sichern“.
„Der Vorstand will in Deutschland mindestens drei VW-Werke dichtmachen. Er behauptet: Ohne einen solchen Einschnitt geht es nicht“, erklärte Betriebsratschefin Daniela Cavallo vor rund 25.000 Mitarbeitern im Wolfsburger Stammwerk. Als besonders gefährdet gelte das Werk in Osnabrück, das kürzlich einen erhofften Folgeauftrag von Porsche verloren hatte.
VW-Betriebsrat Sachsen droht mit bundesweiter Lahmlegung der Werke
Die geplante Schließung von mindestens drei VW-Werken in Deutschland könnte aber auch die E-Auto-Fabrik in Zwickau betreffen, die rund 10.000 Menschen beschäftigt. Im Zwickau versammelten sich am Montag tausende Mitarbeiter mit Trillerpfeifen, Rasseln und roten Weckern ans Werkstor, um ihrem Ärger Luft zu machen. Uwe Kunstmann, Gesamtbetriebsratschef von Volkswagen Sachsen, habe ein Zukunftskonzept von der Unternehmensführung gefordert: „Diese Abwärtsspirale werden wir nicht mitmachen.“ Dabei drohte er, dass die Beschäftigten ab Dezember bundesweit die Werke von Volkswagen lahmlegen werden. Dann gebe es einen „heißen Winter“.
„Kein Werk ist sicher“
Wie Daniela Cavallo in Wolfsburg mitgeteilt hatte, habe die Konzernspitze angekündigt, die verbleibenden Werke in Deutschland zu verkleinern. „Alle deutschen VW-Werke sind von diesen Plänen betroffen. Keines ist sicher“, erklärte Cavallo. Nähere Angaben macht sie nicht. VW beschäftigt in Deutschland rund 120.000 Mitarbeiter, davon rund die Hälfte in Wolfsburg.
Dpa
Dieser Text druckt ausschließlich die Meinung des Autors aus. Fachtexte zum Thema Gesundheit oder medizinische Studien sollen auf keinen Fall eine Untersuchung oder Konsultation bei Ihrem Arzt ersetzen.